Passwörter sind seit Jahrzehnten das Tor zur digitalen Welt. Doch viele der gängigen Empfehlungen zur Passwortsicherheit stammen aus einer Zeit, als Windows XP noch aktuell war. In einer Welt voller Cyberangriffe, Phishing-Versuche und KI-gestützter Hacking-Tools ist es höchste Zeit, mit alten Mythen aufzuräumen und moderne Passwortstrategien zu etablieren. In diesem Beitrag erfährst du, welche „Sicherheitsregeln“ überholt sind – und was heute wirklich zählt.
- Mythos: „Dein Passwort muss Sonderzeichen, Zahlen und Groß-/Kleinschreibung enthalten.“ Diese Regel stammt von alten IT-Sicherheitsrichtlinien, die davon ausgingen, dass komplexe Zeichenfolgen schwerer zu knacken sind. Heute wissen wir: Länge schlägt Komplexität. Ein langes, leicht zu merkendes Passwort wie „MeinHundMagKekseImWinter“ ist sicherer als „P@55w0rd!“. Moderne Passwort-Cracker sind auf komplexe, aber kurze Passwörter trainiert – gegen lange Phrasen haben sie es deutlich schwerer.
- Mythos: „Du musst dein Passwort alle 30 Tage ändern.“ Diese Praxis führt oft zu vorhersehbaren Mustern wie „Winter2024!“ – „Fruehling2024!“ und somit zu einer trügerischen Sicherheit. Viel wichtiger ist es, ein starkes Passwort zu wählen und es nur dann zu ändern, wenn ein konkreter Verdacht auf einen Sicherheitsvorfall besteht.
- Mythos: „Du darfst dein Passwort nirgendwo speichern.“ In Zeiten von Passwort-Managern wie Bitwarden, 1Password oder KeePass ist es absolut sinnvoll, starke und unterschiedliche Passwörter zu verwenden und diese sicher zu speichern. Die Alternative wäre: dieselben Passwörter mehrfach verwenden oder unsichere Notizen auf dem Schreibtisch.
- Mythos: „Ein gutes Passwort reicht aus.“ Falsch. Selbst das beste Passwort bringt nichts, wenn es durch Phishing in die falschen Hände gerät. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist heute ein Muss. Ob per App, Hardware-Token oder biometrisch: 2FA schützt, selbst wenn das Passwort kompromittiert wird.
Was zählt wirklich?
- Setze auf Passphrasen, keine kryptischen Zeichenreihen.
- Verwende für jeden Dienst ein eigenes Passwort.
- Nutze einen Passwort-Manager zur sicheren Verwaltung.
- Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung überall, wo es möglich ist.
Sicherheitsrichtlinien müssen sich genauso weiterentwickeln wie die Bedrohungen selbst. Wer heute noch auf Passwort-Tipps von gestern hört, riskiert mehr, als er glaubt. Rüste dich mit aktuellen Strategien – und bring deine digitale Sicherheit auf ein neues Level.
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